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Die häufigsten Naturkatastrophen in Südamerika

Überschwemmungen nach der Flutkatastrophe 2016 in Paraguay

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Die häufigsten Naturkatastrophen in Südamerika

von Clara Lenz, 30. November 2020

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Immer wieder wird in den Medien von verheerenden Naturereignissen berichtet. So überraschend einige Naturkatastrophen für uns scheinen, sind sie es aus geografischer Sicht nicht unbedingt. Voraussagbar sind sie meist leider nicht, dennoch sind manche Gebiete aufgrund ihrer Lage und ihren topografischen Bedingungen für gewisse Katastrophen anfälliger. Hier im Fokus: Die Naturkatastrophen in Südamerika.

Über Panama im Nordwesten ist Südamerika mit Mittel- und Nordamerika verbunden. Nördlich des Kontinents liegt die Karibik und die gesamte Ostküste grenzt an den Atlantik. Westlich befinden sich die Weiten des Pazifiks. Zwischen Venezuela im Nordwesten bis hin zum südlichsten Zipfel Chiles beherbergt der Kontinent Südamerika circa 418 Millionen Menschen in 14 Staaten. Und regelmäßig werden sie sowohl von Extremwetterlagen, als auch durch Bedingungen, die auf die Plattentektonik zurückzuführen sind, gefährdet.

Naturkatastrophen in Südamerika: Zerstörte Häuser nach einem starken Erdbeben im Ecuador im April 2016

Zerstörte Häuser nach einem starken Erdbeben in Ecuador im April 2016

 

Auswirkungen aufgrund der plattentektonischen Lage

Eine Gefahr für die Menschen stellen die an die südamerikanische Kontinentalplatte grenzenden Lithosphärenplatten dar. Die Nord- und Westküste der südamerikanischen Landmasse ist ebenso der Rand der südamerikanischen Kontinentalplatte. Im Süden und Osten bedecken Wassermassen noch einen großen Teil der Platte, so liegt der Rand mitten unter dem Atlantik. Im Nordosten grenzt an der Küste Kolumbiens und Venezuelas die karibische Platte an und an der Westküste liegt die Nazca-Platte. Vor allem letztere stellt eine Gefahr dar, da sie sich auf die Südamerikanische zu bewegt und deshalb diese beiden Platten kollidieren. Die Folge davon sind Erdbeben. Vor allem in Chile sind kleinere Beben an der Tagesordnung, seltener sind sehr starke Beben und auch Tsunamis an der Küste. Ein besonders verheerendes Beispiel ist das Erdbeben, von dem Chile im Jahr 2010 betroffen war und das vor allem große Teile der Infrastruktur des Landes verwüstet hat. Es war eines der stärksten jemals auf der Welt gemessene Beben seit Beginn der seismischen Aufzeichnungen im Jahr 1900. (Quelle: Zeit) Auch ShelterBox war bei dieser Katastrophe vor Ort um betroffene Menschen zu unterstützen.

Naturkatastrophen in Südamerika: Verwüstungen nach dem Erdbeben in Chile 2010. ShelterBox untersützt vor Ort betroffene Familien.

Das Erdbeben in Chile 2010 war eines der stärksten je gemessenen Erdbeben auf der Welt. ShelterBox war vor Ort um die betroffenen Familien zu unterstützen.

 

Ebenfalls auf Plattenbewegungen lässt sich Vulkanismus zurückführen. Vor drohenden Eruptionen sind Menschen in den Anden in Unsicherheit. Die Anden gelten nämlich als seismisch aktive Zone. Sie verlaufen entlang der Westküste und ziehen sich vom Norden bis in den Süden Lateinamerikas. In Ecuador, Peru und Chile gibt es einige aktive Vulkane, beispielsweise den Sabancaya mit einer Höhe von knapp 6000m in Peru.

Katastrophenpotenziale in Südamerika ShelterBox: Häufung von Naturkatastrophen in Südamerika

Karte Südamerikas mit eingezeichneten Katastrophenpotentialen.

 

Klimatisch bedingte Katastrophen

Südamerika befindet sich in vier Klimazonen. Um den Äquator, der Südamerika im nördlichen Viertel durchzieht, befinden sich die Tropen. Dort ist es ganzjährig warm und tropisch feucht, das heißt im Normalfall regnet es viel. Dennoch gibt es am Rande der Tropen und in den angrenzenden Subtropen die Trocken- und die Regenzeit. Auf der Höhe des 23,5° Breitengrades (dieser durchzieht Paraguay) ist der Unterschied zwischen diesen am größten. Die Regenzeit beginnt ab circa Oktober und geht bis März. Südlich der Subtropen, im südlichen Teil Argentiniens und Chiles befindet sich die Zone der gemäßigten Breite, in denen es größere Unterschiede im Jahresverlauf gibt und sich Jahreszeiten herausbilden. Neben diesen normalen vorherrschenden klimatischen Verhältnissen kommt es gehäuft und in kürzer werdenden Abständen, durch den Klimawandel, zur Entstehung von Extremwetterlagen.

Unter anderem herrscht zwischen Juni und Ende November in der Karibik die Hurrikan-Saison. Die tropischen Wirbelstürme können dabei auch die Nordküste Venezuelas erreichen und zerstören durch kräftige Winde und Regenmassen belebte Gebiete. (Quelle: Auswärtiges Amt)

Von enormen Wassermengen sind zudem häufig einige Gebiete in den Tropen und Subtropen betroffen, beispielsweise Kolumbien, Paraguay und auch der Süden Brasiliens. In der Regenzeit kommt es dort oftmals zu Erdrutschen, Schlammlawinen und Überschwemmungen. (Quelle: Auswärtiges Amt zu Kolumbien, Auswärtiges Amt zu Brasilien) Im Gegensatz dazu kann es in der Trockenzeit zu Busch- und Waldbränden in der Chaco-Region, im Süden Boliviens und Westen Paraguays, kommen. (Quelle: Auswärtiges Amt zu Paraguay)

Sowohl im Jahr 2019, als auch dieses Jahr, waren die Waldbrände im Amazonasbecken besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Seit den 1970er Jahren wird bereits Urwald gerodet, um gewonnene Flächen zum landwirtschaftlichen Anbau zu nutzen. Seitdem steigt die Anzahl an gerodeten Flächen jährlich. Da es im Amazonasbecken allerdings 2019 besonders trocken war, beschleunigten sich dabei die Brände und riesige Regenwaldareale fackelten ab. Die Zerstörung hat direkte Auswirkungen auf die Artenvielfalt, sowie den Lebensraum des Tierreichs. Für alle Lebewesen inklusive der Menschheit wird jedoch das Zerstören unserer Sauerstoffproduzenten in Zukunft noch spürbar und lebensbedrohlich. (Quelle: Deutsche Welle)

Mehr über Katastrophenpotentiale


Naturkatastrophen in Nordamerika, ShelterBox

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