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Hinter den Kulissen unseres Kamerun-Einsatzes: das sagen die Menschen auf den Bildern!
Original-Artikel von Amy Griffin, übersetzt aus dem Englischen von Zaha Al Ghusain
Bei ShelterBox ist es uns eine Herzensangelegenheit, beim ethischen Storytelling eine Vorreiterrolle einzunehmen. Wir haben es uns zur zentralen Aufgabe gemacht, immer die Menschen, ihre Belange und ihre Geschichten ins Zentrum unserer Arbeit zu stellen.
Als sich uns die Gelegenheit bot, das Minawao Flüchtlingscamp und die Frauen, die in unserem Kamerun-Spendenaufruf gezeigt werden, zu besuchen, ergriffen wir die Chance sofort.
2022 haben wir einen langfristigeren Ansatz für unser Storytelling gewählt. Über sechs Monate haben wir Kaltoumi W., Kaltoumi B. und Dogidem in regelmäßigen Abständen besucht. Alle drei Frauen haben von ShelterBox Hilfsgüter erhalten, aber wir wollten mit ihnen über all das sprechen, was sie bewegt. Der Klimawandel, ihre Lebensgrundlagen, die Landwirtschaft, ihre Community und viele weitere Themen fanden Eingang in unsere Gespräche. Wir lernten die drei Frauen wirklich persönlich kennen und konnten mit ihrer Hilfe vielversprechende Ideen für die Kamerun-Kampagne sammeln.
Aber lassen Sie mich die drei Frauen erst einmal vorstellen: Kaltoumi B. stellt einen Wein namens „Bilibili“ her, dessen Herstellungsprozess sie uns gezeigt und erklärt hat. Kaltoumi W. besitzt ein Stück Land, das sie landwirtschaftlich bewirtschaftet, um ihre Familie zu ernähren. Ihre Lieblingsorte sind die grünen und schattigen Plätze Minawaos. Dogidem dagegen führt einen kleinen Laden im Camp, der als sozialer Treffpunkt dient und von den Bewohner:innen gern besucht wird.
Nachdem wir Kaltoumi W., Kaloumi B. und Dogidem durch mehrere Interviews kennengelernt hatten, war es toll, sie endlich persönlich kennenzulernen und ihnen zeigen zu können, wie wir ihre Geschichten für die Kampagne aufbereitet haben. Am spannendsten aber war es, ihre Gedanken und Meinungen zu der Kampagne zu erfahren.
Warum?
Wir wollten aus erster Hand wissen, ob die Kampagne das Leben der Frauen im Minawao Camp wirklich korrekt darstellt. Wir wollten erfahren, ob die Inhalte und Bilder, die wir ausgesucht hatten, ein treffendes Bild ihrer Lebensumstände wiedergeben. Außerdem stellten wir Fragen zu unserem Prozess der Einverständniserklärung und natürlich auch, ob wir etwas an der Kampagne verändern sollten.
Wie?
Wir organisierten eine Fokusgruppendiskussion in einem Gemeinschaftszentrum im Minawao Camp. Zuerst haben wir die Kampagne mit Hilfe eines kundigen Übersetzers in die lokalen Sprachen Hausa und Mafa übersetzen lassen. So konnten die Frauen verstehen, was genau wir über sie berichtet hatten. Im Anschluss haben wir Fragen gestellt, die als Leitfaden durch die Gespräche führten. Bei der Formulierung der Fragen hatten wir darauf geachtet, dass die Fragen ergebnisoffen formuliert sind. Mit Unterstützung unserer lokalen Partnerorganisation Public Concern und einem einheimischen Übersetzer hatten wir im Vorhinein sichergestellt, dass die Fragen verständlich sind.
Was ist herausgekommen?
Als wir den drei Frauen die Kampagnendokumente in die Hand gegeben hatten, klatschten und lachten sie und tauschten sich angeregt aus. Als wir dann unsere Fragen stellten, wurde schnell klar, dass sie alle zufrieden waren mit der Art, wie ihre Geschichten und Fotos genutzt wurden. Sie konnten nachvollziehen, warum es für uns wichtig ist, ihre Geschichten so zu teilen, wie wir es tun.
Wir haben positive Rückmeldungen, wie diese wunderbaren Zitate zeigen:
Was haben wir gelernt?
Wir haben viel aus den Gesprächen gelernt. Bevor die Kamerun-Kampagne im Mai 2023 begann, konnten wir sie überarbeiten und das Feedback, das wir bekommen hatten, einarbeiten. Dogidem hat zum Beispiel gesagt, dass ihre Lieblingsbilder diejenigen sind, auf denen sie zusammen mit ihren Kindern zu sehen ist. Also haben wir die Bilder, die wir ursprünglich benutzt hatten, durch diese ausgetauscht.
Aber auch abgesehen von sehr spezifischen Änderungen wie der oben genannten, haben wir eine ganze Menge über den Prozess, die Planung und Umsetzung von Fokusgruppen zu unseren Kampagneninhalten gelernt. Das wird uns in Zukunft helfen, wenn wir von betroffenen Menschen in anderen Einsatzländern Ideen und Meinungen über unserer Art Geschichten zu erzählen einholen.