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Die Wucht der Winde: Die zerstörerische Kraft von Tornados

Die Wucht der Winde: Die zerstörerische Kraft von Tornados

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Die Wucht der Winde: Die zerstörerische Kraft von Tornados

von Sabine Zink, 1. Juni 2021

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Riesige Gewitterwolken verkünden an diesem schwülen Tag keine guten Nachrichten. Und dann wird es plötzlich stürmisch: Die Wolken wandern in eine andere Richtung als der Wind, der heftig an herumstehenden Bäumen rüttelt. In der Ferne bildet sich ein rotierender Trichter, der immer näherkommt. Und dann geschieht alles schlagartig: Häuser werden abgedeckt und Gegenstände – ja sogar Autos – werden mit einer unvorstellbaren Kraft weggerissen. Das ist der Moment, als ein Tornado mit der unbändigen Geschwindigkeit von 500 Stundenkilometern über den Landstrich rast.

Von kurzer Dauer, aber mit verheerendem Ausmaß: So entstehen Tornados

Dann, wenn alles aufblüht, fürchtet man in der sogenannten „Tornado Alley“ (der am stärksten Tornado-gefährdeten Region der USA) den Beginn des Frühlings: Kühle, trockene Luftmassen schieben sich über die feuchtwarme Luft nahe des Bodens. Die warmen Luftmassen steigen spiralförmig nach oben, wobei die Drehgeschwindigkeit immer schneller wird. Das ist nur der Anfang des stärksten Sturms der Welt. Die Katastrophe, die jetzt entsteht, dauert meistens nur wenige Minuten. Immer schneller rotiert der Wirbel, dessen oberes Ende sich von der Unterseite einer Gewitterwolke bis zum Erdboden spannen kann. Besonders im mittleren Westen der USA preschen die Winde mit Geschwindigkeiten von über 500 Stundenkilometern über ganze Landstriche hinweg. Und sie lassen nichts stehen, was ihnen im Weg ist. Mit brachialer Gewalt zerstört dieses explosive Strömungsgemisch Städte und hinterlässt eine Spur von Trümmern. Eine ungeheure Energie reißt alles in die Höhe, worauf der Tornado trifft. Lässt diese Kraft nach, stürzt alles wieder zu Boden. Sein Weg ist oft nur schwer vorherzusagen. (Quelle: Deutscher Wetterdienst) Fegt der Luftschlauch über Wasser, saugt er die Flüssigkeit nach oben und entwickelt sich zu einer lebensgefährlichen Wasserhose.

ShelterBox Einsatz in den USA 2013

Die Kraft des Tornados ist unberechenbar. Sie hinterlässt in wenigen Sekunden das totale Chaos. Das Bild entstand 2013 bei einem Einsatz von ShelterBox in Oklahoma nach einem Tornado.

Besonders tödlich verlief einer dieser Wirbelstürme am 26. April, 1989 in Bangladesch – völlig überraschend und mit immensen Schäden. Eine Vorwarnung gab es nicht. Auf tragische Weise verloren über 1300 Menschen ihr Leben und mehr als 80.000 Einwohner ihr Zuhause. Da der asiatische Staat in den Mündungen des Ganges und des Brahmaputra liegt, war das Ausmaß besonders verheerend: Schwere Gewitter, aus denen sich die Tornados entwickelten, überschwemmten weite Teile des Landes. Auch in den USA kam es 18. März 1925 in Missouri, Illinois und Indiana zu einer riesigen Katastrophe, als der „Tri-State-Tornado“ eine 352 Kilometer lange Schneise der Zerstörung hinter sich ließ und 695 Menschen das Leben nahm. Heute wird vermutet, dass es sich jedoch nicht um einen Tornado handelte, sondern dass sich damals mehrere Wirbelstürme zu einer Superzelle verbanden. (Quelle: Planet Wissen)

Rette sich, wer kann – aber wie?

Anders als bei einem Gewitter, kann es sogar tödlich sein, sich Schutz in einem Auto zu suchen. Schließlich kann das Fahrzeug einige Meter in die Höhe gerissen werden. Es empfiehlt sich daher, Kellerräume und massive Steinhäuser aufzusuchen. Aber Achtung: Fenster und Türen schützen nicht vor Gegenständen, die durch die Luft fliegen und sollten daher gemieden werden. Wenn möglich, sollte man einem Tornado ausweichen, da sie oft nicht mehr als 100 Meter breit sind. Ein Abstand von einem Kilometer ist dabei ausreichend. Trifft man überraschenderweise auf einen Tornado, kann man sich notfalls ganz flach auf den Boden legen. Schwächere Wirbelstürme ziehen dann vielleicht über einen hinweg und die Gefahr ist eher gering, von umherfliegenden Objekten getroffen zu werden. (Quelle: Deutscher Wetterdienst)

Tornados: Nicht nur ein Phänomen in den USA

Bis zu 1.200 Tornados fegen jedes Jahr durch die USA. Etwa die Hälfte davon verwüsten insbesondere flache Teile der Bundesstaaten Texas, Oklahoma, Kansas und Nebraska. Doch nicht nur dort wütet das Naturphänomen: Bisher gab es Tornados auf jedem Kontinent außer der Antarktis. In Europa sollen jährlich bis zu 300 der Wirbelstürme entstehen – auch wenn sie nicht so stark sind und oft nicht einmal bemerkt werden. Ein paar Wenige jedoch verrichteten – sogar in vielen Teilen Deutschlands – dennoch hohe Schäden von mehreren Millionen Euro und erreichten bis zu 400 km/h. Auch wenn es das ganze Jahr über zu diesem Phänomen kommen kann, tritt es in Deutschland überwiegend zwischen Mai und September auf. (Quelle: ESKP)

Wie stark ein Tornado ist, definiert die sogenannte Fujita-Skala von der Stufe F0 bis F12. Die Werte zwischen F6 und F12 existieren allerdings bisher nur in der Theorie. Gemessen hat sie noch niemand.

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