Burkina Faso liegt in Westafrika und ist eines der ärmsten Länder der Welt. Obwohl es lange als ein friedliches Land galt, in dem mehrere ethnische Gruppen ohne Konflikte zusammenlebten, wird es heute immer mehr zu einem Zentrum islamistischen Terrors. Aber auch Hungersnöte und Mangelernährung führen dazu, dass immer mehr Menschen aus dem Land fliehen. Die Flüchtlingskrise in Burkina Faso zählt zu den größten der Welt.
Burkina Faso – Länderprofil
Land des aufrichtigen Menschen – das heißt Burkina Faso übersetzt. Der in Westafrika liegende Staat gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Etwa jede:r dritte lebt unterhalb der Armutsgrenze. (Quelle: Deutschlandfunkt Kultur) Insgesamt war das Land 56 Jahre lang, bis zum 5. August 1960, eine französische Kolonie. Auch heute ist Französisch noch die Amtssprache, es werden aber auch etwa 60 einheimische Sprachen gesprochen.
In dem Land leben 20,5 Millionen Menschen. Ungefähr 2,5 Millionen davon leben in der zentral gelegenen Hauptstadt Ouagadougou. Die politisch dominierende Ethnie sind die Mossi, welcher etwa die Hälfte der Burkinabe angehören. Zwar konnte sich die Bedeutung traditioneller Religionen in Burkina Faso stärker halten als in anderen westafrikanischen Staaten, dennoch sind heute mehr als die Hälfte der Burkinabe Muslime. Elemente der traditionellen Religionen werden jedoch in den Islam mit einbezogen.
©Anne Mimault/HELP
Viele Krisen kommen zusammen
Lange galt Burkina Faso als friedliches Land, in dem Menschen verschiedener Ethnien ohne Konflikte zusammenlebten. Inzwischen hat sich das jedoch geändert. Immer mehr Menschen fliehen aus dem Land. Im Januar 2021 berichtete UNHCR, dass bereits zwei Millionen Menschen aus der Sahelzone vertrieben wurden. Davon seien mehr als die Hälfte Burkinabe. Insgesamt habe sich die Zahl der Vertriebenen innerhalb der letzten zwei Jahre vervierfacht. (Quelle: UNHCR) Das macht diese Krise aktuell zu einer der größten der Welt. Grund für diese Fluchtbewegung ist das Zusammenkommen vieler verschiedener Krisen. So ist das Land immer wieder von Hungersnöten aufgrund von Naturkatastrophen betroffen. Dazu kommt ein Anstieg von islamistischem Terror, der vor allem den Norden des Landes fest im Griff hat. Die Krisen lassen sich in dem von extremer Armut geprägten Land nicht bewältigen und werden durch die COVID-19-Pandemie zusätzlich noch verstärkt.
Hungersnot und Mangelernährung
Burkina Faso ist immer wieder von verheerenden Naturkatastrophen aufgrund klimatischer Veränderungen betroffen, wodurch die Nahrungsmittelsicherheit im Land bedroht wird. Überschwemmungen, Dürren und Heuschreckenplagen sind Auslöser für Mangelernährung und Hunger. Vor allem im Norden des Landes gab es in den vergangenen Jahren häufig Missernten. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen schätzt, dass etwa drei Prozent der Bevölkerung in den nördlichen Regionen von einer Mangelernährung bedroht sind. Im gesamten Land sollen aktuell mehr als drei Millionen Menschen von Hunger betroffen sein. (Quelle: World Food Programme)
Fadima und ihre vier Kinder.
Islamistischer Terror
So wie in Niger, Mali und Nigeria sind auch in Burkina Faso zahlreiche islamistische Terrormilizen aktiv. Die drei größten Terrorgruppen in Burkina Faso sind Ansarul Islam („Die Verteidiger des Islams“), die JNIM („Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime“) und der ISGS („Islamische Staat in der größeren Sahara“). Die Terrorgruppen verüben im Land immer wieder Anschläge, bei denen in den vergangenen sechs Jahren mindestens 1100 Menschen ums Leben gekommen sind. (Quelle: Tagesschau)
Oft werden gezielt Schulen angegriffen, was zur Folge hat, dass aktuell ungefähr 1.500 Schulen geschlossen sind und über 200.000 Kinder nicht zur Schule gehen können. (Quelle: SOS-Kinderdörfer) Viele Menschen schließen sich den Terrorgruppen nicht in erster Linie wegen des Dschihad an, sondern aus Frustration über die schlechten Bedingungen im Land.
Anfang Mai kam es zuletzt zu einem Angriff. Dabei stürmten die Angreifer ein Dorf im Osten des Landes und töteten gezielt männliche Bewohner. Mindestens 30 Menschen kamen dabei ums Leben. Erst Ende April hatte es einen ähnlichen Angriff im Norden des Landes gegeben, bei welchem mindestens 50 Dorfbewohner exekutiert worden waren. Zur selben Zeit wurden auch drei Europäer von Terroristen in Burkina Faso getötet. Die Journalisten – zwei Spanier und ein Ire – waren in Begleitung einer Gruppe von Umweltschützern auf einem Einsatz gegen Wilderer im Südosten des Landes unterwegs, als sie von einer Terrorgruppe angegriffen und exekutiert wurden.
Unser Partner HELP bei der Verteilung der Hilfsgüter in der Region Centre-Nord.
Wie werden die Menschen in Burkina Faso unterstützt?
Obwohl die Flüchtlingskrise in Burkina Faso eine der größten der Welt ist, findet sie in Europa kaum Beachtung. Laut des norwegischen Flüchtlingsrats gehört sie zu den zehn am meisten vernachlässigten Krisen der Welt. (Quelle: NRC)
Humanitäre Organisationen sind vielen Herausforderungen ausgesetzt, welche die Arbeit in Burkina Faso erschweren. ShelterBox hat mit ‚HELP -Hilfe zur Selbsthilfe‘ zusammengearbeitet und Hilfsgüter an stark gefährdete Gemeinschaften verteilt. Durch die Verteilung der Hilfsgüter wurden außerdem ländliche Gemeinden mit Informationen über das Coronavirus versorgt und Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen. ShelterBox plant in Zukunft noch mehr Familien in Burkina Faso mit Hilfsgütern zu unterstützen.
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