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COVAX: Wie globale Ungleichheiten in der Impfstoffverteilung ausgeglichen werden

COVAX: Wie globale Ungleichheiten in der Impfstoffverteilung ausgeglichen werden - Bild von von Wilfried Pohnke auf Pixabay

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COVAX: Wie globale Ungleichheiten in der Impfstoffverteilung ausgeglichen werden

von Clara Lenz, 14. Mai 2021

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Seit Beginn diesen Jahres ist in Deutschland langsam die Impfkampagne zur Corona-Schutzimpfung ins Rollen gekommen. Während hierzulande vielseitige Debatten über das Impfstoffangebot, unterschiedliche Impfprioritäten sowie die Grundsatzfrage von Impfungen geführt werden, haben auf der ganzen Welt zahlreiche Länder überhaupt keinen Zugang zu Impfstoffen – viele sind ohne internationale Hilfen komplett verloren. Die COVAX-Initiative will das ändern.

Die Eindämmung des Corona-Virus gestaltet sich gerade in Ländern, die von andauernden politischen und gesellschaftlichen Konflikten oder Naturkatastrophen betroffen sind, besonders schwierig. Vorhandene Infrastrukturen sind bereits stark überlastet und es fehlt an verschiedenen Stellen an Mitteln, um die zusätzlich entstandene Last stemmen zu können.

Das sich seit Ende 2019 urplötzlich und exponentiell verbreitende Corona-Virus hat weltweit die politischen Apparate, primär die Gesundheitssysteme, sowie die nationalen und globalen Märkte durch seine Hartnäckigkeit und Neuartigkeit vor große Herausforderungen gestellt. Gerade weniger entwickelte oder wirtschaftlich schwächere Systeme sind dabei besonders gefährdet. Einige wichtige Gründe hierfür sind folgende:

  • Der Zugang zu ausreichend sauberem Wasser ist nicht gewährleistet, was in der Bekämpfung von Krankheiten einen entscheidenden grundlegenden Unterschied macht.
  • Die Berichterstattungen vieler Länder sind entweder politisch gesteuert oder leiden an mangelnder empirischer Belegbarkeit. Falsche oder Fehlinformiertheit der Bevölkerungen und sich daraus ableitende Handlungen spielen im Kampf gegen die Pandemie jedoch eine zentrale Rolle.
  • Zahlreiche Wirtschaftszweige und damit verbundene berufliche Tätigkeiten können nicht ins Homeoffice verlagert werden. So können vor allem Arbeitsplätze in der Industrie oder Landwirtschaft nicht kontaktarm gestaltet werden. Da die Menschen auf ihre Löhne angewiesen sind, müssen sie trotz erhöhtem Ansteckungsrisiko weiterarbeiten und die Bekämpfung der Pandemie leidet.
  • Die ungleiche Verteilung von Impfstoffen spielt eine der zentralsten Rollen in diesem Problemfeld: während eher reiche Nationen sich zeitnah nach dem Markteintritt der COVID-19 Impfstoffe große Mengen beschafft haben, können sich viele Nationen weltweit den notwendigen Impfstoff überhaupt nicht leisten.

 

COVAX: Wie globale Ungleichheiten in der Impfstoffverteilung ausgeglichen werden, Bild von Wilfried Pohnke auf Pixabay

© Wilfried Pohnke auf Pixabay

 

Die COVAX-Initiative

Abhilfe von diesem zentralen Problem soll die COVAX-Initiative schaffen. COVAX wurde als gemeinsame Initiative der Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung (CEPI), der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. (Quelle: WHO) Das Ziel der Initiative ist: unabhängig von der wirtschaftlichen Lage der unterschiedlichen Länder sollen alle Menschen die Möglichkeit haben, gegen das Virus geimpft zu werden. 190 Länder beteiligen sich bereits an der Initiative. Dabei stellen reichere Länder Finanzmittel bereit, womit von der Initiative der Impfstoff direkt bei den Herstellern erworben und sodann an die benachteiligten Länder verteilt wird. Zudem geben einige Länder bereits erworbene Impfkontingente ab, die dann an ärmere Staaten vor allem in Afrika, Teilen Asiens und Amerikas weitergegeben werden. Neben den die ungleiche Verteilung verursachenden finanziellen Voraussetzungen sind zudem auch die schwierigen Lagerbedingungen einiger Impfstoffe problematisch, da diese weltweit noch nicht überall gewährleistet werden können. Ziel ist dennoch, dass durch COVAX für mindestens 20% der jeweiligen Bevölkerung der teilnehmenden Länder Impfstoff zur Verfügung gestellt wird. Die Mission und Motivation der Initiative beruhen dabei auf der Annahme, dass COVID-19 nur dauerhaft besiegt werden kann, wenn alle Länder sicher sind.

 

Bisherige Fortschritte

Bisher wurden seit Beginn der Impfkampagne etwas mehr als 1.3 Milliarden Menschen eine Impfung verabreicht. (Quelle: Statista, Stand 11.05.2021) Davon wurde mehr als ein Drittel allein in den USA und China verimpft. In vielen wirtschaftlich schwächeren Ländern ist hingegen die 50.000-er Marke noch nicht einmal geknackt worden. Dies ändert sich nun durch COVAX langsam, so wurden beispielsweise Ghana und der Elfenbeinküste Anfang März um die 500.000 Impfdosen zur Verfügung gestellt. (Quelle: Deutschlandfunk) Trotz erster Erfolge in der Umverteilung der Impfstoffe läuft die Finanzierung von COVAX noch holprig an und erweist sich nach wie vor als problembehaftet. Obwohl vor allem von EU-Ländern bereits mehrere Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden (jeder fünfte COVAX-Euro hat deutschen Ursprung, jeder dritte kommt aus der EU) und sich auch die USA zu Zahlungen in Milliardenhöhe bereit erklärt haben, soll es in der Finanzierung der Initiative nach Medienberichten immer noch eine Lücke von 22 Milliarden Euro geben. (Quellen: Vfa; Deutschlandfunk) Doch selbst wenn diese Finanzierungsschwierigkeiten der Initiative gelöst werden, stellt das Tempo der eigentlichen Impfstoffproduktion nach wie vor ein grundsätzliches Problem in der weltweiten Impfversorgung dar. Zwar wurden bereits große Mengen bestellt und reserviert, die Hersteller haben jedoch noch nicht die Kapazitäten dazu, den Impfstoff so schnell wie erforderlich bereitzustellen. (Quelle: BR)

Trotz aller momentan noch bestehenden Hindernisse ist die COVAX-Initiative ein notwendiges Mittel, welchem im globalen Kampf gegen das Corona-Virus alle Staaten Beachtung schenken sollten. Durch nationale Alleingänge kann sich in Zeiten der Globalisierung kein Land auch nach flächendeckend erfolgten Impfungen in Sicherheit vor einem erneuten Ausbruch des Virus wägen, da mit hohen Infektionszahlen in anderen Ländern auch das Risiko für gefährliche Virus-Mutationen besteht, welche die Wirkung einer Impfung verringern können und so zu erneuten Ausbrüchen im Land führen können. (Quelle: Deutschlandfunk)

 

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