Engagement über Altersgrenzen hinweg

In Deutschland sind ca. 31 Millionen Bürger:innen in ihrer Freizeit regelmäßig ehrenamtlich aktiv. (Quelle: BMI) Ob beim THW schnell effiziente Hilfe in Krisen- und Katastrophenfällen leisten, in Seniorenheimen Spieleabende leiten, oder die vielen Sportvereine Deutschlands unterstützen – wer sich freiwillige engagieren möchte, für den gibt es hierzulande zahlreiche Möglichkeiten. In allen Altersgruppen finden sich engagierte Bürger:innen, jedoch divergieren die Zahlen stark vom Eindruck, den man aktuell vor allem medial verbreitet von den vielen Engagierten der jungen Generation erhält: Über 70 % der Ehrenamtlichen in Deutschland waren so im Jahr 2020 über 40 und älter, die größte Gruppe der ehrenamtlich Tätigen wird dabei von den 50-59-Jährigen gebildet. (Quelle: Statista) Die genaue Definition des Ehrenamtes spielt dabei sicherlich eine Rolle: Engagieren sich doch viele gerade junge Leute auch „ehrenamtlich“ für das Klima, ihre Nachbarschaft oder soziale Einrichtungen, so sind sie streng genommen nicht alle ehrenamtlich tätig und fallen daher nicht in die Statistik mit hinein.

Was ist das Ehrenamt und wie können geförderte Programme den Einstieg erleichtern?

Sich ehrenamtlich zu engagieren bedeutet „für eine Organisation freiwillig und ohne Vergütung Arbeit zu leisten.“ (Quelle: Deutsches Ehrenamt) Ursprünglich bezeichnete es die freiwillige Übernahme eines Amtes in einem Verein, heutzutage gibt es jedoch unendlich viele Möglichkeiten, sich „freiwillig“ für etwas zu engagieren und verschiedene Institutionen ohne Vergütung zu unterstützen. Die Auswahl ist groß und die Zeit der Menschen oftmals begrenzt. Bereits vorstrukturierte und von den Anbietern selbst gut organisierte Tätigkeiten sind daher oft besonders attraktiv für Interessierte. Staatlich geförderte Programme wie das Freiwillige Ökologische oder das Soziale Jahr sind Teil der vielen gesteuerten Programme, um das Engagement in Deutschland zu steigern und finden großen Anklang in der Bevölkerung, gerade auch, weil sie in einem vorgegebenen Rahmen stattfinden. Mehr Informationen zu den Programmen bietet die Initiative Engagementförderung.

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Wie das Ehrenamt in Deutschland organisiert ist

Um die großartige Arbeit der bundesweit in allen Regionen agierenden Ehrenamtlichen zentral noch besser unterstützen zu können, hat die Bundesregierung 2020 die „Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ gegründet. Ziel der Stiftung ist es, „in strukturschwachen und ländlichen Landesteilen das Ehrenamt nachhaltig zu stärken. Sie ist die erste zentrale Anlaufstelle, die bundesweit ehrenamtlich Engagierte unterstützt.“ (Quelle: Deutsche Stiftung für E. und E.) Die Steuerung und Koordination der Ehrenamtlichen Arbeit übernehmen jedoch die Länder selbst. Eine Übersicht aller grundlegenden Informationen finden Sie hier. Jede Organisation hat intern ihre eigene Struktur und lebt von den zahlreichen Helfenden, die sie mitgestalten. Diese Vielfalt spiegelt sich gerade auch in den unterschiedlichen Tätigkeiten wieder, die man ehrenamtlich ausüben kann.

Warum aktiv werden?

Es gibt zahlreiche Gründe, warum es sich lohnt, ein Ehrenamt aufzunehmen. Im Zentrum der Motivation vieler Ehrenamtlichen steht die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung – im Sinne davon, die Gesellschaft zu unterstützen, aber auch die Gesellschaft zu prägen und sie ganz unpolitisch doch „politisch“ in kleinen Schritten zu verändern. Weitere Motive für die Übernahme können aber auch die folgenden sein:

• Sinnhaftigkeit
• Persönliche Weiterentwicklung
• Nächstenlieben ausleben
• Menschen kennenlernen
• Erfüllung in verschiedenen Bereichen
• …

Bild von Austin Kehmeier auf Unsplash.

Das Ehrenamt aktuell – wie COVID-19 Strukturen aufbricht

Gerade in Krisensituationen zeigt sich, welche Bedeutung das ehrenamtliche Engagement in Deutschland hat. Als in der sogenannten „Flüchtlingskrise“ 2015 Millionen von Menschen eine neue Heimat suchten, sind auch die Zahlen der sich ehrenamtlich engagierenden Deutschen rasant angestiegen  –  seit 2015 hat sich so ca. 55% der deutschen Bevölkerung für Geflüchtete engagiert und die Bewältigung der Notsituation als Ersthelfer:innen begleitet (Quelle: BMFSFJ). Auch die großen Herausforderungen der aktuellen COVID-19 Krise haben zu einem erhöhten Engagement gerade bei den jüngeren Generationen geführt. Für die sogenannten „Digital Natives“ spielten gerade in der akuten Krisensituation digitale Methoden eine zentrale Rolle für die Vernetzung, Verbreitung und schnellen Umsetzung zahlreicher ehrenamtlicher Aktionen. (Quelle: Dritter Engagementbericht 2020).

Die Ehrenamtliche Arbeit bei ShelterBox

Auch unsere Arbeit bei ShelterBox wird durch die sich auf verschiedene Art und Weise engagierenden zahlreichen Ehrenamtlichen möglich gemacht. Ob sie als Botschafter:innen über unsere Katastrophenhilfe Aufklärung leisten, als Teil des ShelterBox Response Teams vor Ort in Krisensituationen aktiv werden, oder unsere Arbeit mit ihrer Expertise im Tagesgeschäft unterstützen – unsere Ehrenamtlichen bilden das Rückgrat unserer Arbeit.

(Klicken Sie auf die Bilder um mehr über unsere Blogger:innen zu erfahren)

Wie kann ich mich engagieren?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, sich offline oder auch online zu engagieren. Anbei haben wir Ihnen eine kleine Übersicht mit aufgeführt, die Ihnen bei der Suche helfen kann:

• Der Helf-O-Mat
• Stellenwerk Ehrenamt
• Ehrenamtssuche
• Aktion Mensch
• Freiwilligenmessen (z.B. München, Berlin)
• Die Gute Tat
• Youvo.org

Sie möchten unsere Arbeit gerne ehrenamtlich unterstützen? Hier können Sie sich über Möglichkeiten, bei ShelterBox e.V. aktiv zu werden, informieren.