ELLAS GESCHICHTE
Wie es Ella gelungen ist, nach dem Hurrikan Maria, die Existenzgrundlage für sich und ihre Familie wiederaufzubauen und sogar zu verbessern.
Im Mai 2020 verwüstete Taifun Vongfong, lokal bekannt als Ambo, mehrere Gemeinden in der Region Eastern Samar auf den Philippinen.
Es war der erste benannte Sturm der Taifunsaison 2020 im Pazifik und er traf mitten in der Coronavirus-Pandemie auf Land.
Rund eine halbe Million Menschen waren betroffen – darunter auch Nelcie und ihre Familie.
Lesen Sie, wie das Leben von Nelcie auf den Kopf gestellt wurde nachdem der Taifun ihr Haus zerrissen hat, und wie die Familie die Hilfe von ShelterBox nutzte, um nach Hause zurückzukehren.
Nelcie, eine schwangere Mutter von drei Kindern, lebt in der Region Eastern Samar auf den Philippinen – ein Land, das für die vielen Katastrophen bekannt ist, die es jedes Jahr erleidet. Nelcies Zuhause war ihr Zufluchtsort; ein Ort, an dem sie und ihr Mann Rodante ihre wunderbare Familie großziehen wollten.
Bevor die Katastrophe zuschlug, wachte Nelcie jeden Morgen auf und bereitete eine Mahlzeit für ihre Familie vor. Rodante ging zur Arbeit als Tuk Tuk Fahrer und sie verbrachte den Tag damit, sich um die Kinder zu kümmern und den Sari-Sari-Laden zu führen. Wenn Nelcie an ihr früheres Zuhause zurückdachte, lächelte sie und sagte: „Es war so einfach, klein, aus leichten Materialien gebaut, aber besser als das, was wir jetzt haben. Es war bedeutsam, weil wir es mit unserem hart verdienten Geld gebaut haben.“
Traurigerweise ist Nelcie an verheerende Katastrophen, die ihr Land oft heimsuchen, gewöhnt. Wenn sie weiß, dass eine Katastrophe bevorsteht, bereitet sie Kleidung und Lebensmittel vor und packt alle wichtigen Dokumente wie Geburtsurkunden ein, bevor die Familie evakuiert wird.
Bevor Taifun Vongfong zuschlug, tat sie genau das.
Nelcie denkt zurück: „Während der Wind wütete und das Wasser stieg, schickte ich meine Kinder mit den Großeltern voraus, um in der nächstgelegene Schule Schutz zu suchen.
In der Zwischenzeit bereitete ich zu Hause unsere Kleidung, Lebensmittel und andere wichtige Dokumente vor, während ich darauf wartete, dass mein Mann oder jemand von unseren Nachbarn mich begleitet, um mit meinen Kindern zum Evakuierungszentrum zu gehen, denn ich hatte schreckliche Angst.
Mein Mann war an diesem Morgen zu seiner üblichen Arbeit gegangen, weil wir dachten, dass der Taifun [schwach sein würde]. Als er merkte, dass der Taifun nicht das war, was wir erwartet hatten, versuchte er, nach Hause zu eilen, blieb aber an einer Brücke stecken. Er musste anhalten, weil es nicht mehr sicher war zu fahren. Er ließ sein Tuk Tuk stehen und ging zu Fuß nach Hause, weil er sich Sorgen um uns machte. Ich machte mir Sorgen, dass unser Haus zerstört werden könnte und war besorgt, woher wir das Geld nehmen würden, um unser Haus zu reparieren, wenn überhaupt.“
Sobald sie dazu in der Lage waren, kehrten Nelcie und ihr Mann in ihr Haus zurück, um sich den Schaden anzusehen und etwas zu essen zu holen.
„Es gab kein Dach mehr, keine Wände, keine Küche mehr mitsamt unseren Sachen, unsere Geräte waren durchnässt, und was übrig war, waren nur der Boden und der 3x4m große Sari-Sari-Laden. Mein Mann und ich blieben in unserem Sari-Sari-Laden mit Bambusboden, weil es der einzige Teil des Hauses war, der noch ein Dach und Wände hatte. Die Kinder blieben bei ihren Großeltern, weil sie nicht in den Sari-Sari-Laden passen würden.“
Nelcie überlegte: „Es war sehr hart, wir hatten nichts, womit wir unser eigenes Essen kochen konnten, wir liehen uns die Küchengeräte unserer Eltern. Wir waren besorgt, wie wir alles wieder aufbauen können. Wir fingen an unsere Verwandten zu bitten, uns zu helfen und uns bei der Reparatur unseres Hauses zu unterstützen.“ Trotz des Schocks begannen Nelcie und Rodante, ihr Haus zu reinigen und ihre Sachen aufzuräumen.
Der verheerende Taifun traf mitten in der Coronavirus-Pandemie.
Trotz der Herausforderungen arbeitete ShelterBox Operations Philippines mit Terres des Hommes (TdH) zusammen, um die schwer betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Familien wie die von Nelcie erhielten Planen und Seile sowie Haushaltsgegenstände. Diese ermöglichten ihnen den Wiederaufbau ihrer Häuser und boten ihnen einen privaten Raum zum Schutz vor der Bedrohung durch das Coronavirus.
Die Familie setzte die Hilfsgüter sofort ein. Besonders nützlich fanden sie die Nägel, die sie für den Rahmen des Hauses und das Anbringen der Plane nutzten. Sie benutzten die Plane mit dem Seil, um für die ersten Wochen ein Dach am Haupthaus zu haben, während sie auf andere Materialien zum Wiederaufbau ihres Hauses warteten. Nelcie nutzt die Kiste zur Aufbewahrung der Kinderkleidung, die Solarlampe für Küche und Toilette und den Wasserkanister zum Wasserholen.
Nelcie sagte: „Das Zuhause ist sehr wichtig für uns, zu unserem eigenen Schutz und dem meiner Kinder. Zuhause ist für mich auch ein Ort, wo wir lernen, alleine zu leben und uns um unsere eigenen Kinder zu kümmern.“ Langsam kehrt die Familie zur normalen Routine zurück und kann nun auch wieder abends gemeinsam essen.
Leider hören Katastrophen nicht auf, und so haben Nelcie und Rodante bereits begonnen, sich für den Fall eines weiteren Taifuns vorzubereiten.
„Wir haben die Nägel verdoppelt und werden die Seile, die wir bekommen haben, benutzen, um das Dach und die Wände zu befestigen, damit sie nicht weggeblasen werden. Da jedes Jahr ein Taifun erwartet wird, denke ich, werden wir uns einfach vorbereiten, egal was die Nachrichten sagen. Beim Taifun Ambo waren wir zu zuversichtlich. Wir waren nicht in der Lage uns gut vorzubereiten.“
Nelcie und Rodante sind nicht nur wegen weiterer Taifune besorgt. Wie Millionen anderer Eltern auf der ganzen Welt, die in diesem Jahr von einer Katastrophe heimgesucht wurden, fürchten sie die tödliche Bedrohung durch das Coronavirus.
„Wir sind sehr besorgt, weil es in unserer Gegend bereits positive [Coronavirus-]Fälle gibt. Deshalb achte ich immer darauf, dass mein Mann Maske, Gesichtsvisier und [Handdesinfektionsmittel] mitbringt, weil er immer unterwegs ist.‘
Das Ehepaar muss seine Pläne neu ausrichten, da das Virus Rodantes Arbeit beeinträchtigt. „Wir konzentrieren uns jetzt auf unseren Sari-Sari-Laden, weil der Verdienst meines Mannes wegen der Reisebeschränkungen nicht ausreicht.“
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