Den schlimmsten Hurrikan 2020 überleben

Maryuris Geschichte

2020 wird als das düstere Jahr in die Geschichte eingehen, indem die anhaltende Corona-Pandemie begann. Gleichzeitig wird es aber auch als die aktivste atlantische Hurrikansaison der Geschichte in Erinnerung bleiben.

Die atlantische Hurrikansaison 2020 brachte ganze 30 benannte Stürme hervor – 14 davon waren Hurrikane.

Eta und Iota, die Anfang November im Abstand von nur zwei Wochen über Teilen Südamerikas wüteten, waren Stürme der Kategorie 4.

 

In Honduras erlebten Maryuri und ihre Familie die Gewalt dieser Stürme aus erster Hand. Diese Erfahrungen kennen und erleben viele, genau wie Maryuri. Obwohl sie alles verloren hat, ist es ihr und ihrer Familie gelungen, neu anzufangen.

In Zusammenarbeit mit Habitat for Humanity Honduras und dem Rotary Club San Pedro Sula konnten wir Familien wie Maryuri mit Notunterkünften und Hilfsgütern versorgen.

Lesen Sie Maryuris Überlebensgeschichte hier.

Der schlimmste Hurrikan 2020


Hurrikan Iota war der 30. benannte Sturm

28 Jahre lang lebten und arbeitet Maryuri und ihr Partner Irvin, zusammen mit ihren fünf Kindern, auf einer Bananenplantage im Norden Honduras. Die Familie wohnte in einem Holzhaus, das Maryuris Muttern für sie gebaut hatte.

Das war ihr Leben, bis im November 2020 Hurikkan Eta, ein Kategorie 4 Sturm, über das Land hinwegfegte und verheerende Schäden anrichtete. Schwere Regenfälle führte zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Gerade mal ein paar Wochen später fegte Hurrikan Iota auf einem ähnlichen Weg über Honduras und wurde zum stärksten Sturm des Jahres.

„An diesem Tag arbeitete ich, und einige Leute sagten, dass die Gegend überschwemmt werden würde. In der Nacht zuvor hatte es stark geregnet, und ich hatte die Hoffnung, dass es nicht passieren würde, aber es passierte. Es war 7 Uhr morgens und wir gingen, um das Wasser in den Bewässerungskanälen zu sehen. Der Pegel stieg an und veränderte seinen Verlauf.“

Dank Ihnen kann Maryuris Familie Pläne für ihre Zukunft schmieden.

Gegen 9 Uhr morgens gingen wir zu meinem Haus, in dem das Wasser stand. Mein Herd war brandneu, ich hatte ihn erst einen Tag zuvor gekauft. Ich konnte gerade noch ein letztes Abendessen kochen, bevor ich dann einige Sachen ins Haus meiner Mutter gebracht habe. Später kam jemand mit einem großen Bus, um uns zu evakuieren. Ich ermutigte meine Familie, mit mir zu kommen. Der Bus war ziemlich voll. Sie brachten uns in einen Schutzraum in einer High School.“

An einem Tag alles verlieren


Ein Leben in Frieden

Maryuris Vater musste sich auf einen Baum retten, um den Fluten zu entgehen. Von dort aus sah er zu, wie das Haus seiner Tochter von dem gewaltigen Hurrikan weggespült wurde.

An diesem Tag verlor Maryuri alles, auch ihren brandneuen Herd. Als die Familie nach Hause zurückkehren konnte, waren sie schockiert und am Boden zerstört.

„Da war nichts mehr. Bei der zweiten Überschwemmung war der Boden nicht mehr in der Lage, das ganze Wasser aufzunehmen, und so stand es noch lange Zeit danach. Wir suchten erneut Schutz neben der Autobahn, und da sagte uns jemand, dass wir eine Plane und andere Dinge gespendet bekommen würden.“

„Wir blieben dort nur mit sehr dürftigen Regenjacken. Es regnete noch drei Monate lang.“

Auf dem Weg in ein neues Leben


An dem Tag, an dem wir Maryuri eine Notunterkunft zur Verfügung stellten, erklärte sie: „Sie gaben uns Anleitungsblätter, und mein Schwager, der sich mit Bauarbeiten auskannte, gab uns einige Empfehlungen. Wir benutzen alle Gegenstände. Das Kochset, das Geschirr und die Utensilien sind sehr praktisch. Später haben wir Holz besorgt, um das Haus aufzustocken. Die Taschen, die Sie uns geschenkt haben, waren sehr nützlich, denn wir konnten darin Werkzeuge, Säge, Hammer, Nägel – eben alles, verstauen.“

Die Wirbelstürme Eta und Iota waren jedoch nicht die ersten extremen Stürme, die die Familie erlebt hat. Maryuri erinnert sich: „Ich erinnere mich an den Hurrikan Mitch, als ich noch jünger war und mit meiner Mutter zusammenlebte. Damals blieben wir einige Tage auf dem Dach des Hauses.“

„Wir sahen die Kühe und andere Tiere, die versuchten, um uns herum zu schwimmen, es war ein großes Leiden, ich habe alles verloren und musste von vorne anfangen. Wir haben so viele Jahre gearbeitet, um etwas zu besitzen, und nun haben wir alles in kurzer Zeit verloren. Diese letzten Stürme [Eta und Iota] waren die schlimmsten.“

Trotz der jüngsten Verwüstungen blickt Maryuri in die Zukunft und hofft, wieder Arbeit zu finden.

„Ich vertraue auf Gott, um einen neuen Job zu bekommen. Das ist mein Traum, einen Job zu bekommen.“ Auf die Frage nach ihren Gedanken für die Zukunft antwortete sie: „Ich habe Angst. Ich habe nicht einmal ein neues Bett gekauft, weil ich Angst habe, es wieder zu verlieren.“

"Die Stürme werden immer stärker"

Der Klimawandel führt dazu, dass Millionen Menschen, wie Maryuri, ihr Zuhause verlieren. Maryuri erklärte: „Die Stürme werden häufiger und stärker, ich habe noch nie zwei große Stürme in weniger als einer Woche erlebt.“

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