Durch den Tigray-Konflikt vertrieben

Shewits Geschichte

Eine der schlimmsten humanitären Krisen findet derzeit in Tigray, Äthiopien, statt.

Die Krise wird durch den Konflikt ausgelöst, aber die Nahrungsmittelknappheit und die ständige Bedrohung durch das Coronavirus verschlimmern sie noch. Die meisten Vertriebenen leben in überfüllten Schulen, schlafen auf staubigen Böden in verlassenen Gebäuden oder übernachten im Freien.

Gemeinsam mit unserem Partner IOM unterstützen wir Menschen, die aus ihren Häusern in Tigray geflohen sind.

Lesen Sie Shewits Überlebensgeschichte, nachdem sie durch den anhaltenden Konflikt vertrieben wurde.

Wir trafen die 32-jährige Shewit und ihre vier Kinder im Alter von 15, 11, 7 und 3 Jahren in einem Vertriebenencamp. Bevor sie dort ankam, war Shewit Lehrerin. Sie sagte: „Das Unterrichten hat mir sehr viel Spaß gemacht. Als Mutter konnte ich immer gut mit Kindern umgehen“.

Als der Moment kam, in dem ihre Familie fliehen musste, war Shewit mit ihrer Arbeit beschäftigt. „Ich war gerade mitten im Unterricht, als die Kämpfe ausbrachen. Ich nahm mit, was ich konnte, aber das Wichtigste war, dass ich meine Kinder holte und floh.“

Die nächsten fünf Tage waren für die Familie schrecklich.

Shewit und ihre kleinen Kinder waren gezwungen, 80 km zu Fuß zu gehen, um einen sichereren Unterschlupf zu finden. „Wir sind fünf Tage lang gelaufen und haben zwischendurch angehalten, um uns auszuruhen und zu essen. Ich machte mir Sorgen um mein Überleben, wie alle, die geflohen waren. Als wir in der Unterkunft für Binnengeflüchtete ankamen, gaben uns die örtlichen Communitys Brot, Injera (Fladenbrot) und Wasser. Wir waren sehr dankbar.“

Vier Monate später lebt Shewit mit ihren Kindern in einem Camp für Binnengeflüchtete. Sie erklärte: „Mit der neuen Unterkunft, die von der IOM und ShelterBox zur Verfügung gestellt wurde, haben sich unsere Lebensbedingungen sehr verbessert. Wir müssen nicht mehr draußen sitzen und um unsere Sicherheit fürchten.“

Shewit beschrieb, dass sie sich „dankbar und erleichtert“ fühlte, als sie die Hilfsgüter abholte. Am nützlichsten fand sie die „Kochmaterialien und die Unterkunft, denn meine Kinder und ich brauchen jeden Tag etwas zu essen, auch wenn es manchmal schwer ist, etwas zu finden.

„Die Unterkunft schützt uns vor der Sonne und auch vor dem Regen.“

Mit den zusätzlichen bequemen Betten und Decken hat Shewit dafür gesorgt, dass sich ihre Unterkunft mehr wie ein Zuhause anfühlt.

Eine ungewisse Zukunft

Auf die Frage nach ihrer größten Sorge für die Zukunft antwortete Shewit, dass sie „Angst vor dem Unbekannten“ habe. Trotzdem hofft sie, in Zukunft wieder unterrichten zu können, zudem leitet sie auch das Frauenkomitee im Vertriebenencamp.

Aber Shewit ist nicht die Einzige, die sich Sorgen macht. Millionen Menschen in Äthiopien, wie Shewit, sind derzeit mit schwerer Nahrungsmittelknappheit, drohenden Konflikten und dem Coronavirus konfrontiert.

Gemeinsam mit unserem Partner IOM arbeiten wir hart daran, schutzbedürftige Familien in Tigray zu erreichen, die dringend Hilfe benötigen.

Unterstützen Sie unsere Arbeit und helfen Sie uns, mehr Familien in Äthiopien und darüber hinaus zu erreichen.

Images credit: IOM/Kaye Viray